Corporate Influencing ist ein starkes Werkzeug, wenn es darum geht, dem eigenen Unternehmen zu mehr Sichtbarkeit zu verhelfen. Besonders LinkedIn boomt dabei als Plattform. Doch was machen Corporate Influencer:innen eigentlich? Und wie unterscheidet sich das von Personal Branding? Das schauen wir uns in diesem Artikel genauer an.
Dabei erklären wir auch, wie Markenbotschafter:innen die Werte eurer Corporate Brand mit dem richtigen Personal Branding authentisch auf LinkedIn verkörpern können – inklusive Tipps und Beispielen von echten Corporate Influencer:innen.
Corporate Influencing – was ist das eigentlich?
Von Corporate Influencing spricht man immer dann, wenn Mitarbeitende zu Markenbotschafter:innen werden und ein Unternehmen und seine Werte in den sozialen Medien vertreten. Corporate Influencer:innen teilen auf ihren persönlichen Profilen Content zu Unternehmensthemen, gewähren authentische Einblicke in den Unternehmensalltag und stärken so die Marke nach außen. Sie unterstützen die Kommunikation der Unternehmen, in denen sie arbeiten. Dabei fügen sie ihren Postings jeweils ihre persönliche Note hinzu.
Wenn der Content gut aufbereitet ist, bietet ein Corporate-Influencer-Programm gleich mehrere Vorteile:
- Ihr sorgt für mehr Sichtbarkeit und Reichweite für Unternehmensthemen.
- Der Employee-Generated Content sorgt für eine authentische Kommunikation und macht eure Unternehmensmarke glaubwürdig und nahbar.
- Als Corporate Influencer:innen könnt ihr einzigartige Geschichten erzählen und exklusive Einblicke in euer Unternehmen geben.
- Corporate Influencing hilft euch dabei, ein starkes Employer Branding mit einem guten Image aufzubauen.
- Als Corporate Influencer:innen gestaltet ihr die Kultur und Identität eures Unternehmens aktiv mit. Ihr könnt damit zu Vorbildern und Motivator:innen für die restliche Belegschaft werden.
💡 Übrigens: Einen ersten Leitfaden und Tipps für erfolgreiches Corporate Influencer Marketing findet ihr auf unserem Blog. Dort könnt ihr noch einmal detailliert alle Vorteile von Corporate Influencing nachlesen und wir verraten, wer sich am besten als Corporate Influencer:in eignet.
Corporate Influencing und Personal Branding
Corporate Influencing und Personal Branding überschneiden sich inhaltlich stark – sind aber nicht dasselbe. Personal Brands sind Menschen, die sich (vor allem via Social Media) als Expert:innen für bestimmte Themen positionieren und ihr Wissen sowie ihre Meinung teilen. Sie kommunizieren aus ihrer ganz persönlichen Sichtweise und müssen nicht unbedingt für ein Unternehmen stehen. Corporate Influencer:innen dagegen kommunizieren stellvertretend für ein Unternehmen und folgen dabei meist klar definierten Guidelines (dazu später mehr). Sie stärken die Unternehmensmarke, während Personal Brands – wie der Name schon sagt – darauf abzielen, sich als individuelle Personenmarke zu etablieren.
Meistens bauen sich Corporate Influencer:innen automatisch auch eine Personal Brand auf und viele Personal Brands entscheiden sich umgekehrt aktiv dazu, auch über ihr Unternehmen zu sprechen. Corporate Influencing und Personal Branding gehen also oft Hand in Hand, sind aber zwei unterschiedliche Konzepte.
💡 Lesetipp: Auf unserem Blog findet ihr auch praktische Tipps, wie ihr eine starkes Personal Branding aufbauen könnt, die euch und eurem Unternehmen gleichermaßen zugutekommt.
7 Tipps für Corporate Influencer auf LinkedIn
Corporate Influencer:innen können auf den unterschiedlichsten Kanälen aktiv sein. Am wichtigsten ist dabei aktuell LinkedIn: Mit europaweit 227 Millionen registrierten Nutzer:innen (laut Statista im Oktober 2022) gilt die Plattform inzwischen als das Business-Netzwerk schlechthin. Unternehmensinhalte fügen sich hier sauber ein, es besteht generell ein Interesse an Arbeitsthemen und der berufliche Austausch steht im Vordergrund. Damit eignet sich LinkedIn perfekt für Corporate Influencing.
Um als Corporate Influencer:in bei LinkedIn erfolgreich durchzustarten, solltet ihr oder eure Mitarbeitenden allerdings nicht einfach so drauflosschreiben. Denn euer Erfolg steht und fällt mit der Qualität eures Contents – und diese wiederum sichert ihr langfristig nur mit klaren Zielen und einem Plan.
Worauf genau ihr achten solltet, wenn ihr euch (oder eure Kolleg:innen) zu erfolgreichen Corporate Influencer:innen für euer Unternehmen machen möchtet, haben wir hier einmal übersichtlich zusammengestellt.
1. Eine Personal Brand entwickeln
Die idealen Corporate Influencer:innen sind Mitarbeitende mit einer starken Personal Brand, die gleichzeitig auch zur Kultur und den Werten eines Unternehmens passt. Sie sollten genau wissen, worüber sie schreiben und welche Erfahrungen sie zu welchem Thema mit welcher Botschaft teilen möchten. Wer darüber nachdenkt, Corporate Influencer:in zu werden, sollte sich deshalb im ersten Schritt immer fragen:
- Welche Werte möchte ich verkörpern?
- Was sind meine Stärken und Fähigkeiten?
- Was ist meine Leidenschaft?
- Welche Werte teile ich mit dem Unternehmen, in dem ich arbeite?
- Welche Art von Content möchte ich teilen?
- Was für eine Botschaft möchte ich senden?
Mit diesen Fragen findet jede:r Corporate Influencer:in seine oder ihre ganz eigene Rolle und Stimme. Es kristallisiert sich dabei heraus, wer beispielsweise gut Werbung für die Produkte, Projekte und Ideen eures Unternehmens machen oder Einblicke in die Kultur und den Arbeitsalltag in eurem Team geben kann.
2. LinkedIn-Profil optimieren
Die Basis für erfolgreiches Corporate Influencing ist ein optimal gestaltetes LinkedIn-Profil. Bevor ihr euch mit konkreten Content-Ideen beschäftigt, solltet ihr daher zunächst euer Profil aufpolieren, denn: Es ist eure digitale Visitenkarte. Darauf solltet ihr besonders achten:
- Aktiviert den Creator-Modus, damit euch Menschen direkt folgen können. So werden eure Beiträge leichter für andere LinkedIn Nutzer:innen zugänglich.
- Passt eure Profil-URL an. Standardmäßig enthält diese oft Zahlen. Am besten sollte die URL nur aus eurem Namen bestehen. So ist sie gut lesbar und hat Wiedererkennungswert.
- Wählt ein passendes Profilbild aus, auf dem ihr gut zu erkennen seid und sympathisch wirkt. Ein zusätzliches Header-Bild im Corporate Design eures Unternehmens rundet euer Profil ab.
- Erstellt einen kurzen und prägnanten Profilslogan, in dem ihr auf den Punkt bringt, wofür ihr auf LinkedIn steht.
- Verfasst einen aussagekräftigen „About me“-Text. Hier könnt ihr eure persönliche Geschichte erzählen, Herzensthemen platzieren oder darüber sprechen, warum und wie ihr zu dem Unternehmen gekommen seid, für das ihr arbeitet und als Corporate Influencer:in postet.
- Listet eure Berufserfahrung und Skills möglichst detailliert auf. Fragt zudem die Menschen, mit denen ihr zusammenarbeitet, ob sie eure Kenntnisse bestätigen oder euch eine Empfehlung schreiben. Die Anfragen könnt ihr direkt über euer Profil versenden. Das verschafft euch mehr Sichtbarkeit und unterstreicht eure Expertise für bestimmte Themen.
- Nutzt den „Im Fokus“-Bereich, um eure besten Beiträge, Artikel oder auch externe Links in Szene zu setzen.
- Bindet wichtige Links und Hashtags auf eurem Profil ein. Am besten verlinkt ihr als Corporate Influencer:in auf die Website eures Unternehmens und setzt Hashtags, die zu eurer Branche und Nische (dazu gleich mehr) passen.
Wichtig: Es ist nicht damit getan, das Profil einmal zu optimieren und dann nie wieder anzufassen. Corporate Influencer:innen sollten ihre Profile regelmäßig prüfen und aktualisieren.
3. Klare Ziele und Kennzahlen definieren
Als Corporate Influencer:innen solltet ihr zwar grundsätzlich intrinsisch motiviert sein, bei LinkedIn durchzustarten. Reiner Selbstzweck ist das Ganze aber nie. Vor dem Start solltet ihr deshalb einmal festhalten, was ihr mit Corporate Influencing erreichen wollt. Definiert ein klares Ziel – und schreibt dabei auch auf, mit welchen Kennzahlen ihr später messt, ob ihr mit euren Postings und eurer Positionierung erfolgreich auf dieses Ziel einzahlt.
Die übergeordneten Ziele werden dabei vom Unternehmen vorgegeben. So kann es beispielsweise darum gehen, mehr Bewerbungen zu erhalten, neue Anfragen von Kund:innen zu generieren oder die Markenenergie zu stärken. Als Markenbotschafter:innen leitet ihr daraus dann individuelle Ziele für euch ab. So wisst ihr jederzeit, worauf ihr hinarbeitet – und könnt euren Content entsprechend darauf abstimmen.
4. Zielgruppe, Nische und Plattform verstehen
Wenn ihr als Corporate Influencer:in auf LinkedIn durchstarten wollt, solltet ihr genau wissen, für wen und worüber ihr schreibt. Die grobe Zielgruppe und thematische Richtung sind zwar schon allein durch eure Expertise, die Unternehmenswerte und die allgemeine Kommunikationsstrategie vorbestimmt. Doch auch innerhalb einer thematischen Richtung gibt es Trendthemen und Nischen. Diese solltet ihr als Corporate Influencer:innen kennen. Arbeitet klar heraus, wo euer Fokus liegen soll. Zu viele Themen verwässern eure Personal Brand und eure Stimme geht in der LinkedIn-Menge unter.
Setzt euch außerdem immer wieder intensiv mit euren aktuellen Follower:innen auseinander. Fragt euch, für welche Themen und Werte sie sich interessieren, welche Inhalte besonders viel geklickt und geteilt werden und welche Fragen oder Wünsche in den Kommentaren zu euren Postings auftauchen. Kurz gesagt: Nutzt jede Gelegenheit, um Insights zu erhalten und eure Zielgruppe besser kennenzulernen. So könnt ihr euren Content besser auf deren Bedürfnisse zuschneiden, seid aktueller und bekommt mehr Aufmerksamkeit. Euer Content beschränkt sich dabei nicht nur auf eure eigenen Beiträge: Wenn ihr euer Thema und eure Follower:innen kennt, solltet ihr auch unter relevanten Beiträgen von anderen Profilen kommentieren. So könnt ihr euren Expertenstatus festigen und stecht in der Community hervor.
Zusätzlich solltet ihr euch mit der Plattform beschäftigen, auf der ihr aktiv sein wollt. Denn jedes soziale Netzwerk hat eigene Features und Regeln. Die solltet ihr kennen, damit eure Beiträge vom Algorithmus bestmöglich an eure Zielgruppe ausgespielt werden.
5. Social-Media-Guidelines beachten
Als Corporate Influencer:innen solltet ihr euch stets darüber bewusst sein, dass ihr mit eurem Content das eigene Unternehmen repräsentiert. Dabei solltet ihr zwar einerseits immer möglichst authentisch auftreten und persönliche Erfahrungen teilen. Andererseits sollte eure Kommunikation auch immer im Sinne des Unternehmens sein und einer klaren Linie folgen.
Ein Regelkatalog mit eindeutigen Dos and Don’ts ist daher unerlässlich. Sofern euer Unternehmen bereits ein Regelwerk hat, solltet ihr euch umfassend damit vertraut machen. Falls noch keine Guidelines für Corporate Influencing existieren, solltet ihr proaktiv auf die verantwortlichen Kommunikator:innen oder eure Führungskraft zugehen, um Regeln und Strukturen aufzustellen. So vermeidet ihr Missverständnisse und stellt sicher, dass eure Inhalte zum Unternehmen passen. Wichtig: Zu starr sollten die Vorgaben nicht sein, sonst gehen Authentizität und Kreativität verloren. Achtet hier auf eine gute Balance.
Eine Corporate-Influencer-Guideline sollte unter anderem die folgenden Punkte umfassen:
- Markenrichtlinien für die Kommunikation (z. B. Bildsprache, Wordings)
- Informationen zur inhaltlichen Ausrichtung der Postings (z. B. Themen, Werte, Unternehmensimage, Botschaften)
- Genehmigungsprozess für Beiträge
- Hinweise zum Community-Management (z. B. Umgang mit negativen Kommentaren)
- Zeitlicher Rahmen für die Tätigkeit
- Prozesse und Strukturen (z. B. für Leads oder Bewerbungen, die bei den Corporate Influencer:innen eingehen)
6. Feedback einholen und lernen
Corporate Influencer:in wird man nicht einfach über Nacht. Es braucht Übung und Unterstützung, beispielsweise aus der Kommunikationsabteilung oder dem Marketingteam. Zu Beginn nicht sofort alles richtig zu machen und nach wenigen Postings überragende Reichweiten und Klickzahlen zu erreichen, ist normal. Wichtig ist es, dass ihr euch davon nicht entmutigen lasst. Sucht das Gespräch mit den Kommunikationsverantwortlichen, holt euch aktiv Feedback und feilt danach an eurer Posting-Strategie. So entfaltet ihr euch nach und nach in eurer neuen Rolle als Corporate Influencer:in.
💡 Tipp: Ihr könnt euch auch Personen anschauen, die in Sachen Corporate Influencing und Personal Branding bereits dort sind, wo ihr hin möchtet. Analysiert die Profile und schreibt euch auf, was diese Personen richtig machen – und was ihr gegebenenfalls für euren Content übernehmen könnt. Einige gute Beispiele findet ihr auch weiter unten in diesem Artikel.
7. Content-Ideen im Team brainstormen
Am besten funktioniert Corporate Influencing, wenn ihr wertvolles Wissen und exklusive Insights teilt. Inspiration bietet grundsätzlich die komplette Arbeitswelt innerhalb der Firma. Neben persönlichen Erfahrungen könnt ihr euch als Corporate Influencer:innen auch von Kolleg:innen inspirieren lassen. Ihr könnt euch bei eurem Team beispielsweise zusätzliche Praxistipps und Ratschläge zu bestimmten Themen holen oder Meinungen und Learnings zusammentragen, um ein gemeinsames Projekt aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten. Oft seid ihr beim Brainstorming effektiver und habt bessere Ideen, wenn ihr nicht alleine grübelt.
Corporate Influencing und Personal Branding mit Haiilo verbessern
Um als Corporate Influencer:innen bei LinkedIn durchzustarten, braucht ihr an sich keine Tools, die über die hier vorgestellten Basics hinausgehen. Technische Hilfsmittel wie sie beispielsweise die Employee Communications Platform von Haiilo bietet, können euch aber die Erstellung und Veröffentlichung von Content durchaus erleichtern:
- Mit dem Employee Advocacy Modul von Haiilo erhalten Corporate Influencer:innen Vorschläge für Inhalte, die sie unkompliziert und mit wenigen Klicks in ihren sozialen Netzwerken teilen können – egal ob über den Browser oder aus der mobilen App.
- Über das integrierte Analytics-Tool könnt ihr Beiträge auswerten und direkt miteinander vergleichen. So identifiziert ihr starke Themen und Kanäle schnell und könnt eure Kommunikation, falls nötig, datenbasiert anpassen.
- Die KI-Integration Haiilo AVA hilft euch bei der Content Creation und liefert euch Textentwürfe für Beiträge, die ihr dann nur noch verfeinern und mit Bildern, Videos oder Links anreichern müsst.
Beispiele für erfolgreiches Corporate Influencing
Als Inspiration möchten wir zum Abschluss dieses Artikels noch zwei Beispiele für gelungenes Corporate Influencing bei LinkedIn mit euch teilen:
Stefanie Nimmerfall spricht auf ihrem LinkedIn-Profil über ihre Leidenschaft für Social Media, Behördenkommunikation und ihre Erfahrungen als Corporate Influencer:in bei der Landeshauptstadt München. In ihren Beiträgen finden sich persönliche Learnings und Meinungen zu Themen, die sie im Arbeitsalltag bewegen. Dabei lässt sie die Corporate Brand nicht nur inhaltlich, sondern auch visuell einfließen – beispielsweise im Header-Bild oder in der Gestaltung der Beitragsbilder.
Christoph Magnussen ist CEO bei BLACKBOAT. Er teilt auf seinem LinkedIn-Profil Einblicke hinter die Kulissen seines Unternehmens. Dafür spricht er beispielsweise über seine Gründungsgeschichte oder gibt in Postings zu den „Hacks der Woche“ praktische Tipps, wie sich die Kommunikation in Unternehmen besser gestalten lässt. Der Geschäftsführer verleiht den Themen des Unternehmens damit seine persönliche Note. Das Unternehmensprofil ist dabei stets in den Beiträgen verlinkt.
Kevin Hähnlein arbeitet bei Haiilo als Head of Product Marketing. Auf seinem LinkedIn-Profil teilt der B2B Tech Enthusiast unter anderem seine persönlichen Learnings von Konferenzen und Events, auf denen er als Speaker zu Gast ist. Außerdem postet er spannende Artikel und Insights aus dem Haiilo Blog, feiert Unternehmenserfolge und gibt Einblicke in sein Leben als Führungskraft.