Die moderne Arbeitswelt befindet sich in einem stetigen Wandel. Prozesse werden digitaler und eine Umstrukturierung jagt die nächste. Internes Community Management unterstützt die digitale Transformation und bildet einen festen Anker in Zeiten, in denen Arbeitsprozesse, Abteilungen und Kollegen einem ständigen Wechsel unterliegen. 

Wenger et. al (2002) definieren Communitys der Praxis „als Gruppen von Menschen, die ein gemeinsames Anliegen, eine Reihe von Problemen oder eine Leidenschaft für ein Thema haben und die ihr Wissen und ihre Fachkenntnisse in diesem Bereich durch ständige Interaktion vertiefen“. 

Der stetige Wissensaustausch mit Hilfe von internen Communitys über verschiedene Abteilungen und Hierarchiestufen hinweg verhindert Silodenken, fördert Innovationen und beschleunigt die internen Prozesse. Auch bei wechselnden Strukturen bleiben diese Communitys zum Wissensaustausch bestehen, um so kontinuierlich die Ergebnisse des Unternehmens zu unterstützen. 

Nur wenn das Wissen im Unternehmen sichtbar wird und die Mitarbeitenden vernetzt arbeiten, werden die Potenziale eines Unternehmens effizient genutzt. 

Interne Communitys fördern zudem den Wohlfühlfaktor in einem Unternehmen und dort, wo Mitarbeitende sich wohlfühlen, verbessern sich die Ergebnisse und verringert sich die Fluktuation.

Gutes Community Management ist entscheidend für den Erfolg eines Enterprise Social Networks

Eine interne Community entsteht nicht über Nacht. Um die Vorteile interner Communitys zu nutzen, musst du bei der Entwicklung verschiedene Faktoren berücksichtigen:

  • Der Aufbau einer Community braucht eine nachhaltige, tragfähige Strategie
  • Die technische Plattform darf keine Hürde darstellen
  • Die Community muss Mehrwerte liefern
  • Die Community braucht niedrige Einstiegshürden 
  • Die Community braucht eine:n erfahrene:n Community Manager:in

Schauen wir uns diese 5 Punkte genauer an. 

Der Aufbau einer Community braucht eine nachhaltige, tragfähige Strategie

Der Aufbau interner Communitys ist ein langfristiger, strategischer Prozess. Es ist nicht damit getan, eine technische Plattform anzubieten. Auch bei internen Communitys musst du ganz klar definieren, wen du mit welchem Ziel ansprechen möchtest. Werde hierbei so konkret wie möglich. Richtet sich die Community an alle Mitarbeitenden, die sich für Controlling interessieren oder an alle Controller des Unternehmens? Haben diese Controller ein gemeinsames Fachgebiet oder spezifisches Themeninteresse? Was will die Community erreichen? Geht es darum, die internen Prozesse zu optimieren, um den gemeinsamen Wissensaustausch zu aktuellen Themen oder darum, neue Controller im Unternehmen schneller mit den Themen vertraut zu machen? Nur wenn die Zielgruppe und die Ziele des jeweiligen Austausches ganz klar definiert sind, ist es möglich, eben diesen zu fördern. Wie bei jeder anderen Strategie darf auch das Thema Ressourcen nicht fehlen. Gute interne Communitys brauchen Budget, fähige Community Manager:innen und Zeit der Mitarbeitenden, die sich in und für die Communitys engagieren. 

Die technische Plattform darf keine Hürde darstellen

Eine Community ist nicht die technische Plattform, sondern die Mitarbeitenden des Unternehmens. Es ist die Art des Austausches und der Vernetzung miteinander. Die Art der Zusammenarbeit über Abteilungsgrenzen und Hierarchieebenen hinweg, die Arbeit an gemeinsamen Projekten, um innovativer und schneller zu sein. Die Arbeit in Communitys ist die Art und Weise das interne Unternehmenswissen zum gemeinsamen Vorteil zu nutzen z. B. durch den Aufbau einer Wissensdatenbank, um so das vorhandene Wissen für andere Bereiche nutzbar zu machen. 

Die technische Plattform stellt hierbei nur die Basis, um diesen Austausch unter den Mitarbeitenden besser zu fördern. 

Eine Community ist nicht die technische Plattform. Aber die technische Plattform kann zur Hürde werden, wenn sie die Möglichkeiten der digitalen Zusammenarbeit nicht optimal unterstützt. Sie muss den Aufbau von Communitys durch Funktionen des Austauschs und der Kollaboration wie Kommentare, Reaktionen und eine gute Struktur unterstützen. Hierbei ist es essenziell, dass das Unternehmen die Struktur und Funktionen der technischen Plattform auf die unternehmenseigenen Gegebenheiten wie zum Beispiel unterschiedliche Sprachen anpassen kann. 

Die Community muss Mehrwerte liefern

Mitarbeitende haben einen vollen Arbeitstag. Damit interne Communitys funktionieren, müssen die Mitarbeitenden dort Mehrwerte erfahren, die sie sonst nirgendwo erhalten. Sie müssen für sich selbst Mehrwerte erkennen, zum Beispiel, in dem die Community ihnen hilft, ihre Arbeit schneller und effizienter zu gestalten oder indem die Community es ihnen ermöglicht, sich über spezielle Themen auf hohem fachlichem Niveau auszutauschen. Nur wenn die Mitarbeitenden einen Wert für sich selbst darin erkennen, Zeit in der Community zu verbringen, sind sie dauerhaft motiviert, sich darin aktiv zu engagieren. Wichtig ist hierbei, dass die Mitarbeitenden die Sicherheit und das Verständnis haben, dass das Unternehmen die Arbeit in Communitys als wertvoll erachtet.

Die Community braucht niedrige Einstiegshürden 

Interne Communitys stellen (virtuelle) Räume bereit, in denen die Mitarbeitenden ihre Erfahrungen und Informationen offen austauschen und sammeln. Dies verbessert die Lern- und Arbeitsprozesse eines Unternehmens. Damit sich Mitarbeitende in einer Community aktiv einbringen, braucht es niedrige Hürden beim Einstieg und der Beteiligung. Die gelebte Communitykultur muss die Mitarbeitende motivieren, sich aktiv einzubringen und einen sicheren Raum für den Austausch bieten. Die beste Plattform nutzt nichts, wenn niemand darauf aktiv ist. 

Die Communitys können hierbei einen direkten Fachbezug haben oder sich auch mit Themen außerhalb des direkten Jobs beschäftigen. Sport- und Freizeit-Communitys im Unternehmen fördern den direkten Austausch zwischen den Mitarbeitenden und erleichtern den ersten Zugang.

Die Community braucht eine:n erfahrene:n Community Manager:in

Eine ganz besondere Rolle übernimmt der / die Community Manager:in. Community Manager:innen unterstützen den Aufbau der Community, begrüßen neue Mitglieder, vernetzen die Mitarbeitenden und stehen bei Fragen als Ansprechparter:innen zur Verfügung. Sie schaffen ein Verständnis für das Thema Communitys sowohl beim Management als auch der Belegschaft. An dieser Stelle laufen alle Fäden der Community zusammen. Die Person sorgt dafür, dass sich alle wohlfühlen, frei sprechen können und sich gerne aktiv mit einbringen. Einige der Aufgaben kannst du hierbei auch auf unterschiedliche Rollen unter den Community Mitgliedern aufteilen. 

Fazit

Beim Aufbau interner Communitys geht es nicht in erster Linie um Likes und Shares, sondern um echten Austausch und Diskussionen unter den Mitarbeitenden. Es geht darum, sich gegenseitig zu unterstützen und voranzubringen. Zum Wohle jedes Einzelnen und des Unternehmens im Gesamten. Communitys können hierbei je nach Thema und Organisationsstruktur Top-Down – initiiert vom Management oder Bottom-Up – initiiert durch die Mitarbeitenden entstehen. Wichtig ist, dass die Organisation die Art der Zusammenarbeit in Communitys stärkt und fördert. Durch interne Communitys motivieren Organisationen ihre Mitarbeitenden dazu, ihre besten Fähigkeiten zu zeigen. 

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